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Arbeitskreis der Grundschulen veröffentlicht Pressemitteilung zu Grundschulöffnungen
Erleichterung und Sorgen bei Grundschuleltern
Münsteraner Eltern reagieren mit großer Erleichterung auf die Wiederaufnahme des Regelbetriebs in den Grundschulen. Stellte doch der wochenlange Lockdown Eltern und Kinder von Tag zu Tag vor große Herausforderungen. Kinderbetreuung, Hilfslehrerjob und Beruf unter einen Hut zu bringen – für viele Eltern ein kaum zu bewältigender Balance-Akt, begleitet von Existenzängsten und familiären Spannungen. Auch die Öffnung der Schulen im Mai hatte den Familien keine wesentliche Erleichterung gebracht, da Grundschulkinder nur einmal die Woche in die Schule gehen durften und häufig nach vier Stunden schon wieder zu Hause waren. Viele Schulen sahen sich nämlich nicht in der Lage, unter Wahrung des Abstandsgebots einen Offenen Ganztag im Anschluss an den Unterricht anzubieten. Dass nun gleichzeitig auch der Offene Ganztag wieder ermöglicht werden soll, bringt Eltern endlich die dringend benötigte, verlässliche Betreuung zurück.
Doch viele Fragen sind noch ungeklärt. Wie sollen Schulen den Regelbetrieb aufnehmen, an denen ein Teil der Lehrkräfte und OGS-Betreuer noch nicht wieder in der Schule arbeiten darf? Wer unterstützt Schüler aus Risikogruppen im Distanzlernen, wenn alle Lehrkräfte wieder im Präsenzunterricht sind? Wie kann offener Ganztag ohne Durchmischung der Gruppen stattfinden? Was passiert mit Kindern, für die die Notbetreuung jetzt endet, die aber keinen Platz im Ganztag haben? Wie finden die Schulen die nötige Zeit, um neue, brauchbare Konzepte für das kommende Schuljahr zu entwickeln und die Digitalisierung voranzutreiben? „Auf diese Fragen erwarten wir Antworten“, sagt Irit Mechler-Taabouz, Leiterin des Arbeitskreises Grundschule in der Stadtelternschaft Münster. Auch die Landeselternschaft Grundschulen NRW bestätigt: "Dies sind landesweit gültige Fragen, auf die NRW im Sinne unserer Kinder Antworten benötigt."
Dankbar vermerken die Eltern, dass Münster im Gegensatz zu anderen Kommunen das Ferienprogramm nicht abgesagt hat. Viele Eltern haben während der Schulschließung schon ihren gesamten Jahresurlaub aufgebraucht und benötigen eher längere Betreuungszeiten als üblich. Kinder, die im Distanzlernen den Anschluss verloren haben, brauchen in den Sommerferien aber auch ein zusätzliches Bildungsangebot. Gleichzeitig dürfen die Sorgen von Lehrern und Eltern nicht außer Acht gelassen werden, die sich vor einer Ansteckung fürchten. Auch wenn der Testlauf vor den Ferien positiv ausfällt, müssen die Schulen für das kommende Schuljahr mit verschiedenen Szenarien rechnen und zwischen Regelbetrieb, parallelem Präsenz- und Distanzunterricht sowie reinem Homeschooling nahtlos umschalten können. „Wir hoffen, dass die Schulen rechtzeitig zum Ferienende darauf mit Medientechnik, genügend Personal und Fortbildungen für das digitale Lernen vorbereitet sind“, so die Elternvertreter.
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